24.10.2025 - Wie der Spieleverlage e.V. als Verbund der wichtigsten deutschen Spielehersteller meldet, ist der Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles in Deutschland von Januar bis Mitte September um 18 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum erlöste der gesamte Spielwarenmarkt nur 4 % mehr. Dadurch mauserten sich Spiele und Puzzles nun zur umsatzstärksten Produktkategorie im Spielzeug-Gesamtmarkt und hätten den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch geopolitische Konflikte und die anhaltend schwache Konjunktur in Deutschland getrotzt.
Spiele allein verbuchten sogar ein Plus von 22 %. Ein Wachstumsfaktor sei laut Verband der anhaltende Sammelkarten-Trend gewesen; ohne diesen hätte das reine Spielesegment nur 6 % zugelegt. Doch auch Karten-, Party-, Erwachsenen- und Familienspiele hätten gut abgeschnitten. Ungebrochen sei die Beliebtheit kooperativer Titel, darunter das aktuelle "Spiel des Jahres", Bomb Busters. Spieleklassiker bezeichneten 40 % der Verlage als zweitwichtigsten Wachstumstreiber. Solospiele gelten als Nischenprodukte, während Zwei-Personen-Spiele an Bedeutung gewinnen.

Für weitere positive Entwicklungen sollen Auslandsmärkte sorgen. Zwar drängten längst ausländische Anbieter mit „German Board Games“ in den deutschen Markt, aber die deutsche Branche sehe Wachstumspotenziale in Europa (vor allem Frankreich) und den USA. Derzeit liegt bei 30 % der vom DVSI (Deutscher Verband der Spielwarenindustrie) befragten Verlage der Exportanteil bei über 40 %, weitere 25 % realisieren 20 bis 40 % ihrer Umsätze international.
Spiele sollen ihren Wachstumskurs nach Einschätzung der Verlage bis Jahresende halten; 73 % der befragten Firmen erwarten bessere Verkäufe fürs Gesamtjahr, obwohl 59 % mit einer eingetrübten Verbraucherstimmung rechneten. Eher vorsichtig sind die Prognosen jedoch, weil das Weihnachtsgeschäft in den beiden Vorjahren weniger zufriedenstellend gelaufen war.
Andere Beobachtungen sind eine Zunahme von Onlinekäufen (genannt von 62 % der befragten Verlage) zu Lasten des stationären Verkaufs (48 % berichteten Rückgänge). 85 % der Unternehmen halten Nachhaltigkeit für wichtig oder sehr wichtig, weshalb Verpackungen und Lieferketten optimiert werden oder man die Fertigung nach Europa holt. Die Branche fordert außerdem weniger Regularien und fairere Wettbewerbsbedingungen gegenüber Billig-Online-Plattformen.
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According to Spieleverlage e.V., an association of leading German game manufacturers, sales of board games and puzzles in Germany rose by 18 % between January and mid-September. During the same period, the entire toy market grew by only 4 %. As a result, games and puzzles have now become the strongest-selling product category in the overall toy market, defying the difficult economic conditions caused by geopolitical conflicts and the continuing economic weakness in Germany.
Games alone even recorded an increase of 22%. According to the association, one growth factor was the continuing trend toward trading cards; without this, the pure games segment would have grown by only 6 %. However, card, party, adult, and family games also performed well. The popularity of cooperative titles, including the current “Spiel des Jahres,” Bomb Busters, remains unbroken. 40 % of publishers cited classic games as the second most important growth driver. Solo games are considered niche products, while two-player games are gaining in importance.
Foreign markets are expected to provide further positive developments. Although foreign suppliers have long been pushing into the German market with “German board games,” the German industry sees growth potential in Europe (especially France) and the US. Currently, 30 % of the publishers surveyed by the German toy industry association DVSI have an export share of over 40 %, while a further 25 % generate 20 to 40 % of their sales internationally.
According to publishers' estimates, games are expected to maintain their growth trajectory until the end of the year; 73% of the companies surveyed expect better sales for the year as a whole, although 59 % anticipate a downturn in consumer sentiment. Forecasts are rather cautious because Christmas sales in the previous two years had been less than satisfactory.
Other observations include an increase in online purchases (reported by 62 % of publishers surveyed) at the expense of brick-and-mortar sales (48 % reported declines). 85 % of companies consider sustainability to be important or very important, which is why packaging and supply chains are being optimized or production is being brought back to Europe. The industry is also calling for fewer regulations and fairer competition with low-cost online platforms.