30.01.2017 - Weil Reiner Knizia Probleme mit einem ausländischen Inhaber von Vermarktungsrechten hatte, entschloss er sich, seine Einfach genial- bzw. auf Englisch Ingenious-Reihe unter dem neuen Namen Axio fortzusetzen. Zu der Umbenennung kam es, weil Sophisticated Games (SG) in England den ursprünglichen Titel als Marke hatte eintragen lassen und dem deutschen Verlag Kosmos sowie dessen Softwareverlag USM die deutschsprachigen Rechte als Unterlizenz erteilte. SG forderte vom Autor Lizenzgebühren für die Nutzung des Titels in Vermarktungsformen, die nicht Teil des gemeinsamen Vertrages sind, was Reiner Knizia nach Angaben der Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) für eine "unmoralische und geschäftsschädigende Umkehrung der in der Spielbranche üblichen Beziehung zwischen Lizenzgeber und Lizenznehmer" halte. Deshalb lehne er Lizenzzahlungen an SG für die Nutzung seines eigenen Spiels strikt ab.

Die SAZ als Autorenvetretung schloss sich Knizia an und verurteilte eine solche Praxis; solche Beispiele machten deutlich, dass Autoren noch wesentlich mehr Augenmerk auf entsprechende Vertragspassagen legen müssten. Der Titel eines Werks – unabhängig davon, ob er vom Autor stamme oder vom Verlag entwickelt worden sei – solle laut SAZ grundsätzlich implizierter Bestandteil eines Werks sein, sofern der Titel nicht auf den Rechten Dritter (z.B. Film-, Buch- oder Charakterlizenzen) beruhe oder Teil eines Reihentitels des Verlags sei. Dies gelte insbesondere auch dann, wenn der Verlag nur über eingeschränkte Vermarktungsrechte verfüge, unabhängig davon, ob territorial oder auf die Vermarktungsformen bezogen.

Kurz nach der SAZ-Stellungnahme verschickte der weltweite Vermarkter Pegasus seine Presseinfo zur neuen Axio-Reihe. Bei dem gleichnamigen, abstrakten Familienspiel als Haupttitel müssen zwei bis vier Spieler ab acht Jahren taktieren. Abwechselnd werden dazu rechteckige Plättchen mit Symbolen aufs Spielfeld gelegt, um etwa gleiche Symbole zu verlängern und Punkte zu sammeln. Bonuspunkte gibt es für das Umrahmen einzelner freier Felder. Letztlich gewinnt der Spieler, dessen niedrigster Wert höher ist als der niedrigste Wert der Anderen. Ein besonderer Wertungsmechanismus soll die Partien bis zum Ende spannend halten.