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14.05.2018 - "Des Jahres" ist ein Zusatz, mit dem sich Aufmerksamkeit generieren lässt - und ob es einen kratzt, welchem Newcomer, Skandal oder Auto des Jahres dieses Prädikat zuteil wird, ist sehr subjektiv. Objektiv einig dürfte man sich aber sein, dass das "Spiel des Jahres" die einflussreichste Auszeichnung der Brettspielszene ist. Heute gab die Jury bekannt, welche Titel sich diesmal in drei Disziplinen Hoffnung auf den roten, blauen und grauen Pöppel machen dürfen. Zum „Spiel des Jahres 2018“ gelangten Azul von Michael Kiesling (Verlag: Next Move), Luxor von Rüdiger Dorn (Queen Games) und The Mind von Wolfgang Warsch (Nürnberger-Spielkarten-Verlag) in die Endrunde. Das Finale um das „Kinderspiel des Jahres“ machen Emojito von Urtis Šulinskas (Huch!), Funkelschatz von Lena und Günter Burkhardt (Haba) und Panic Mansion von Asger Sams Granerud und Daniel Skjold Pedersen (Blue Orange / Asmodee) unter sich aus. An erfahrene Spieler, die auch mit höherer Komplexität zurechtkommen, richtet sich das "Kennerspiel des Jahres"; im Rennen ist erneut Wolfgang Warsch mit gleich zwei Veröffentlichungen bei Schmidt Spiele - Die Quacksalber von Quedlinburg und Ganz schön clever -, der um den ersten Platz mit Heaven & Ale von Michael Kiesling und Andreas Schmidt von eggertspiele wetteifert.

In seinem Kommentar zum aktuellen Jahrgang erwähnt Jurychef Tom Felber, dass noch nie so viele an sich gute Spiele wegen mangelhafter Regeln aussortiert worden seien: Der Eindruck verstärke sich, dass "immer mehr auch sehr gute Spiele mit der heißen Nadel auf den letzten Drücker auf einen Veröffentlichungstermin hin gestrickt werden müssen, ohne dass der Verständlichkeit und Vollständigkeit der Spielregeln genügend Beachtung geschenkt worden" sei. Die Jury wolle nicht mehr "Beta-Tester" für Spieleverlage sein, die Regeln erst für eine zweite Auflage passend machten. Auch Altersempfehlungen und Angaben der Hersteller zur Spieldauer habe man auf den Empfehlungslisten geändert, weil sie nicht den gemachten Erfahrungen entsprochen hätten.

Darüber hinaus verleiht die Jury dieses Jahr einen Sonderpreis an Pandemic Legacy - Season 2 von Matt Leacock und Rob Daviau (Z-Man Games), das schon in der zweiten Iteration Spielmaterial mit jeder Partie für die folgenden Durchgänge dauerhaft verändert.

Auf der SdJ-Website finden sich neben Einzelheiten zu den Nominierten Empfehlungslisten mit weiteren Spielen, die den Juroren ebenfalls zusagten, es aber nicht ganz unter die Besten schafften. Spiel und Kennerspiel des Jahres werden am 23.7. in Berlin gekürt, das Kinderspiel des Jahres schon am 11.6. in Hamburg. Bei unserem SdJ-Toto gibt es für einen erfolgreichen Tipp weiterhin eines von zehn Spielen zu gewinnen.
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The affix "of the year" can generate attention - it's rather subjective if one is interested which newcomer, scandal or car is tagged with it. Yet it's an objective reality that "Spiel des Jahres" - the German Game of the Year - is the most influential award of the board gaming scene. Today the jury announced which titles can hope for the red, blue and grey trophies in three categories. The finals for the main event "Spiel des Jahres 2018" assemble Azul by Michael Kiesling (publisher: Next Move), Luxor by Rüdiger Dorn (Queen Games) and The Mind by Wolfgang Warsch (Nürnberger-Spielkarten-Verlag). Contenders for the best children's game, the "Kinderspiel des Jahres", are Emojito by Urtis Šulinskas (Huch!), Funkelschatz by Lena and Günter Burkhardt (Haba) as well as Panic Mansion by Asger Sams Granerud and Daniel Skjold Pedersen (Blue Orange / Asmodee). Experienced players able to master bigger challenges are the target of the "Kennerspiel des Jahres" (connoisseur game of the year); in the running is once again Wolfgang Warsch with no fewer than two ideas published by Schmidt Spiele - Die Quacksalber von Quedlinburg and Ganz schön clever -, competing with Heaven & Ale by Michael Kiesling and Andreas Schmidt (eggertspiele).

In his commentary on the current game year, jury president Tom Felber mentioned that more games than ever before had to be rejected due to their inadequate rules, reinforcing the impression that "more and more even excellent games skimp with their rules to meet publishing deadlines without giving enough consideration to intelligibility and completeness". The jury, according to Felber, doesn't want to be a "beta tester" any more for game publishers reserving appropriate rules for the second edition. On the lists of recommended games, manufacturers' age and game duration recommendations had to be changed as well because they differed from the jurors' experiences.

On top of that, the jury decided to bestow a special award upon Pandemic Legacy - Season 2 by Matt Leacock and Rob Daviau (Z-Man Games) which permanently alters its material with every subsequent game, already available in its second iteration.

The Spiel des Jahres website lists details on all nominees along with selections of recommended games which convinced the jury members but didn't quite make the finals. Spiel and Kennerspiel des Jahres will be awarded on July 23rd in Berlin, Kinderspiel des Jahres more than a month earlier on June 11th in Hamburg.