29.09.2021 - Wie das Berliner Institut für Ludologie in seinem Blog berichtete, wurde die Förderung von Brettspielen ins "Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes" im Sinne der UNESCO in das Landesverzeichnis in Bayern aufgenommen. Den Antrag dazu hatten im Jahr 2019 Prof. Dr. Karin Falkenberg vom Spielzeugmuseum Nürnberg und Tom Werneck vom Bayerischen Spiele-Archiv gestellt. Als Gutachter halfen Prof. Dr. Jens Junge vom Institut für Ludologie und Ernst Kick, damaliger Chef der Nürnberger Spielwarenmesse. Anerkannt wurde die Eintragung schon 2019, die Verleihung (siehe Blog) erfolgte pandemiebedingt aber erst jetzt.

Nach Einschätzung der Antragsteller ist diese Anerkennung für das Kulturgut Spiel "ein wesentlicher Schritt", da es Brettspiele ohne politische Lobby, wirksame Verbandsarbeit oder finanzielle Ausstattung als Kulturgut nicht einfach hätten. So sei in den vergangenen Jahrzehnten nichts entstanden, was dem angemessen Rechnung tragen würde. Videospiele fänden mit dem Branchenverband game mehr Gehör.

Nun hoffen die Initiatoren, dass auf die Eintragung in Bayern bald auch eine auf Bundesebene folgt. Das "Register Guter Praxisbeispiele" listet als Teil des bayerischen Landesverzeichnisses Projekte, die "den Grundsätzen und Zielen des Übereinkommens zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes der UNESCO in besonderer Weise entsprechen". Das Verzeichnis zeige exemplarisch, welche lebendigen kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Bayern praktiziert und weitergegeben würden mit dem Ziel, "die Vielfalt des lebendigen Kulturerbes in Bayern zu erhalten, zu pflegen und zu fördern". Insgesamt umfasst das Register erst sieben Modellprogramme. (th)