01.06.2016 -  Meinungen, Erfahrungen und oft auch Vorurteile verdichten sich gern zu handfesten Feindbildern - passionierten Wutbürgern hilft dann nur noch ein Schreikissen, wie es der Kabarettist Günter Grünwald als Stressventil empfahl. Der Spieleerfinder Andreas Mettler dachte sich mit einem Augenzwinkern, dass es in unserer viel zu komplizierten Welt gut ist, wenn man wenigstens eine klare Vorstellung von seinen Hassobjekten hat; so kam er auf die Idee zum satirischen Kartenspiel Feindbild. Von Geheimdiensten über Steuersünder und die "Lügenpresse" bis hin zu Nazis, Chauvinisten und der "Jugend von heute" werden Personengruppen und Dinge genannt, an denen sich nicht nur Stammtischler gern ideologisch reiben. Mit Kampagnen wie einer Straßendemo oder einem "Brennpunkt" im Fernsehen werden die Feindbilder für passende Zielgruppen inszeniert, bebildert von der Illustratorin Thalia Brückner. Für Kinder ist das Ergebnis nichts, aber für Menschen, die ab und an ein bisschen Provokation schätzen. Jedes Kartenspiel entsteht gewissermaßen als Unikat direkt beim Autor, derzeit noch eines pro Tag. Vertrieben wird Feindbild ausschließlich hier. Digitale Spiele erfindet der diplomierte Sozialpädagoge Mettler schon seit den 1980ern, als er über 40 Titel für den guten alten Brotkasten C64 entwickelte.