Zwei Jahre lang lieferte sich Hasbro, seit 1999 Inhaber des Spieleverlags Wizards of the Coast und damit auch des Fantasy-Rollenspiels "Dungeons & Dragons" (D&D), einen Rechtsstreit mit der vergleichsweise kleinen Filmproduktionsgesellschaft Sweetpea um die D&D-Filmrechte. Sweetpea hatte schon 2000 eine D&D-Adaption in die Kinos gebracht, die von Kritikern wie auch dem Publikum gleichermaßen verschmäht wurde. Möglich wurde damals eine Verwertung durch ein relativ kleines Studio dadurch, dass der kanadische Sweetpea-Gründer und spätere Regisseur Courtney Solomon 1994 die Rechte vom einstigen D&D-Besitzer TSR kaufte, bevor D&D 1997 von Wizards of the Coast übernommen wurde. Jetzt haben sich die Prozessgegner geeinigt und ihre Forderungen zurückgezogen. Berichten zufolge hatte Sweetpea die Hilfe des Produzenten und Filmverleihs Warner Bros. während des Gerichtsverfahrens, da man mit diesem bereits einen Film zum Thema namens „Chainmail“ („Kettenpanzer“) plante. Nun will Warner das Projekt aber zusammen mit Hasbro in die Tat umsetzen.

 Ein zweiter D&D-Film war 2005 unter Solomons Mitarbeit für Fernsehen und DVD entstanden, ein dritter, in Lizenz von einem anderen Studio produziert, wurde 2012 ebenfalls zuerst im TV gezeigt. Beim dritten Kapitel meldete Hasbro eigene Ansprüche an, weil nach Meinung des Wizard-Eigentümers die Rechte für Fernsehfilme gemäß der Verträge wieder bei Hasbro selbst lägen und es sich dabei nicht um echte Fortsetzungen handle.
Als ein Beweggrund für Hasbros Klage von 2013 gegen Sweetpea wegen Urheberrechtsverletzung gilt, dass der Spielzeugkonzern einen eigenen D&D-Film mit dem Studio Universal drehen wollte: Warner hatte ein Drehbuch schreiben lassen, ohne überhaupt die Rechte zu besitzen, und bot Hasbro deren Kauf an, doch Hasbro ging stattdessen zu Universal. Am Ende fanden die beiden einstigen Gegner nun doch noch zueinander.
Warner kann jetzt versuchen, der D&D-Lizenz zu einer ähnlich großen Breitenwirkung zu verhelfen wie seinen anderen Filmerfolgen, zu denen immerhin die „Harry Potter“-, „Hobbit“- und „Batman“-Filmreihen sowie der „Lego Movie“ gehören. Der „Lego Movie“- und „Drachenzähmen leicht gemacht“-Produzent Roy Lee wird auch die neue D&D-Umsetzung verantworten, unterstützt von Hasbro-CEO Brian Goldner.